Mit rund 21 Personen aus den verschiedenen Mitgliedsverbänden haben wir am 14. Mai 2025 die Ausstellung in der Modernen Galerie in Saarbrücken besucht.
Eine kleine Anmerkung vorweg: Die Verwendung des Ausdruckes Künstlerinnen* ist absichtlich gewählt, um auf die mögliche Geschlechtervielfalt innerhalb der in der Ausstellung vertretenen Personengruppe hinzuweisen.
Dr. Ulrike Bock, Archäologin und Altorientalistin, hat durch die Ausstellung geführt. Mit herausfordernden Fragen und interessanten Informationen hat sie die Teilnehmer*innen angeregt die Bilder in Blick zu nehmen: Die Künstlerinnen* stellen in ihren Werken traditionelle Rollenbilder in Frage, thematisierten die Herausforderungen der Emanzipation und entwerfen mögliche Identitäten außerhalb der dominanten Leitbilder. Dies war zu in Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Architektur- und Bühnenentwürfen, Textildesigns, Filmen und anderen Medien. Die Vielseitigkeit der Protagonistinnen wird damit sehr deutlich dargestellt.
Wie schwer es die Künstlerinnen* zu ihren Lebzeiten hatten, auch das hat Dr. Ulrike Bock sehr deutlich aufgezeigt: Nur wenige Kunst-Schulen waren offen für Frauen und gender-diverse Personen. Man(n) war der Meinung, dass sie keine richtige Kunst machen und ihnen abstraktes Denken abgesprochen. Vor mehr als 100 Jahren war die Welt der Kunst noch nicht offen für alle Menschen. Die patriarchalen Machstrukturen haben auch die Welt der Kunst beherrscht.
Wie viel Protest in den Kunstwerken lag wurde besonders bei drei Künstlerinnen* deutlich: Käthe Kollwitz, Alice Lex-Nerlinger und Hanna Nagel. Käthe Kollwitz haben die persönliche Erlebnisse im 1. Weltkrieg zur Pazifistin gemacht, was sie auch in ihren Werken zum Ausdruck brachte. Alice Lex-Nerlinger und Hanna Nagel sind bereits 1931 mit ihren Kunstwerken zu „Frauen in Not – Paragraph 218“ für die Selbstbestimmung von Frauen und das Recht auf Abtreibung eingetreten.
Info: Die Ausstellung war 08. Februar bis 18. Mai 2025 im Saarlandmuseum - Moderne Galerie zu sehen. Mehr als 60 Künstlerinnen* aus 20 Ländern – das Museum Arnhem, das Saarlandmuseum und das Belvedere in Wien präsentieren gemeinsam einen Höhepunkt der Kunstsaison 2024/25.
Fotoquelle: Rita Monz