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Eine Geburt bedeutet Leben schenken und ist kein Wirtschaftsmodell

Vertrauen und Sicherheit von Beginn an

Vertrauen und Sicherheit von Beginn an

Die LAG Kommunale Frauenbeauftragte und der Frauenrat Saarland e. V. fordern den Erhalt der Abteilung Geburtshilfe im Marienkrankenhaus St. Wendel!

Im Saarland soll nach Merzig jetzt die nächste Geburtsabteilung geschlossen werden.

Dazu möchten wir uns als Interessensvertretungen der Frauen im Saarland zu Wort melden. In den vergangenen fünfzehn Jahren wurden mehr als ein Drittel aller Geburtsstationen in Deutschland geschlossen, trotz zuletzt steigender Geburtszahlen.
Es ist völlig unverständlich, wie wenig die Geburtshilfe in der Krankenhausreform eine Rolle spielt, obwohl sie mit jährlich mehr als 700.000 Fällen einer der Hauptgründe ist, warum Menschen ein Krankenhaus aufsuchen.

Diese Schließungen wiederholen sich Monat für Monat deutschlandweit und als Gründe dafür werden Personalmangel und wirtschaftliche Gründe angegeben. Schließt ein Kreißsaal in einer Region, hat das besonders zwei Konsequenzen, die mit gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind einhergehen: fehlende wohnortnahe Versorgung sowie überfüllte verbleibende Kreißsäle. Eine längere Fahrzeit zum Geburtsort erhöht das Risiko von Komplikationen und ist mit einem schlechteren Geburtsverlauf verbunden.

Es kann nicht sein, dass Schließungen aus wirtschaftlichen Gründen und ohne begründete Konzepte für die Versorgung der Familien vonstattengehen. Gesundheitliche Risiken als Kollateralschäden werden damit in Kauf genommen. Das ist nicht hinnehmbar.
Wenn die Abteilung Geburtshilfe im Marienkrankenhaus St. Wendel wegfällt, verschwinden ein Geburtsort und eine dringend benötigte ambulante Notfallversorgung ersatzlos von der Landkarte. Frauen, Neugeborene und ihre Familien müssen sich aber überall in unserem Land auf eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Geburtshilfe und erreichbare Versorgung verlassen können. Die Gefahr von Komplikationen wird steigen.

Das Personal der angrenzenden Kliniken und Rettungsdienste wird zusätzlich belastet. Eine gute Geburt und Betreuung werden damit schlichtweg zum Glücksfall. Das Saarland ist jetzt schon Spitzenreiter bei Kaiserschnittgeburten, verbunden mit allen Risiken und Folgekosten. Das wird durch diese Schließung weiter verstärkt.

Die LAG Kommunale Frauenbeauftragte und der Frauenrat Saarland e. V. fordern den Erhalt der Abteilung Geburtshilfe im Marienkrankenhaus St. Wendel!

Darüber hinaus fordern wir die Abkehr von der bisher üblichen Betrachtung nach Wirtschaftlichkeit. Eine Geburt – Leben schenken – ist per se kein Wirtschaftsmodell.

Wir schließen uns der Forderung des Hebammenverbandes im Statement von Andrea Ramsell vom 20. September 2023 an und verweisen auf die bundesweiten Beschlüsse der Beschlüsse der 24. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und der Konferenz der Landesfrauenräte.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie als Download hier.

Fotoquelle: www.pixabay.com (gemeinfrei)