Anlässlich des diesjährigen Equal-Pay-Days hat der Frauenrat Saarland Frau Dr. Gabriele Wydra-Somaggio vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) eingeladen, um über die Ergebnisse einer Untersuchung zu den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschieden im Saarland (Gender Pay Gap) zu berichten.
Auf regionaler Ebene können die geschlechtsspezifischen Entgeltunterschiede zum Teil erheblich vom Deutschlandwert abweichen. Bspw. gibt es Landkreise in Baden Württemberg, in denen Männer 40 Prozent mehr verdienen als Frauen, wohingegen in einigen Kreisen Ostdeutschlands das Entgelt der Frauen über dem der Männer liegt. Auch im Saarland gibt es regional große Entgeltunterschiede. Frau Dr. Wydra Somaggio stellte in Ihrer Präsentation dar, warum auch im Saarland sich die Kreise anhand regionaler Faktoren unterscheiden und wie diese Unterschiede sich auf die Höhe des Gender Pay Gap auswirken.
Vortrag von Frau Dr. Wydra-Somaggio zum Download
Regionaler Gender Pay Gap – Ergbnisse der Untersuchung zum Download
Meinungen und Ansätze aus der Diskussion:
- Die Argumentation, dass junge Frauen nur noch besser bezahlte „Männerberufe“ wählen sollten, greift zu kurz und hieße in der Konsequenz, dass Gesundheitsberufe und Erziehungsberufe nicht mehr ausreichend besetzt wären und der jetzt schon spürbare Fachkräftemangel steigt.
- Es muss eine gesellschaftliche Aufwertung der Berufe , in denen überwiegend Frauen arbeiten z. B. Pflege, und Erziehung erfolgen. Die Bezahlung muss entsprechend angeglichen werden.
- Kinderbetreuungsangebote und Unterstützungsangebote von Familien müssen weiter ausgebaut werden.
- Frauen und Mädchen müssen gestärkt werden ihre Rechte zu vertreten.
- Der Gender Care Gap (Lohn- und Sorge-Lücke) muss stärker mit einbezogen werden. Frauen leisten täglich 52 Prozent mehr unbezahlte Tätigkeit für andere als Männer: Mit der Erziehung von Kindern, mit der Pflege von Angehörigen, mit Ehrenämtern und Hausarbeit. So wenden Frauen deutlich mehr Zeit für unbezahlte Tätigkeiten im Haushalt und für die Familie auf als Männer. Frauen erzielen pro Stunde und auch über den Lebensverlauf hinweg deshalb weniger Einkommen.
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