Wir erheben unsere Stimme für Frauenrechte im Iran und in Afghanistan
Die Konferenz der Landesfrauenräte (KLFR) positioniert sich in ihrem Initiativ-Antrag klar gegen die Menschen- und Frauenrechtsverletzungen im Iran und in Afghanistan. Wir verurteilen diese aufs Schärfste und rufen die deutsche Bundesregierung auf, die Prinzipien einer feministischen Außenpolitik und der feministischen Entwicklungszusammenarbeit konsequent anzuwenden.
Das bedeutet insbesondere:
- von den afghanischen und iranischen Regimen ein sofortiges Ende der Gewaltanwendung gegenüber protestierenden Frauen zu fordern,
- sich für ein Ende der Bildungs- und Arbeitsverbote für Mädchen und Frauen in Afghanistan stark zu machen, die das Überleben von vielfach alleinstehenden Frauen mit Kindern dramatisch erschweren
- sich solidarisch mit den Frauen in Afghanistan und im Iran zu zeigen, die unter den Freiheitsbeschränkungen durch die politischen Regime massiv leiden und
- die Beachtung der Frauen-, Freiheits- und Menschenrechte in Afghanistan und im Iran einzufordern.
Begründung:
In den vergangenen Monaten haben nach dem Tod von Mahsa Amini die Demonstrationen von Frauen und Männern im Iran unter dem Motto „Frau- Leben-Freiheit“ zu breiter internationaler Solidarität geführt. Auch in Deutschland hat sich ein Bündnis von Frauenorganisationen mit einer Kampagne unter dem Hashtag „FrauLebenFreiheit“ mit den Frauen im Iran solidarisiert. Gleichzeitig hat sich die Situation der Frauen in Afghanistan seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 entscheidend verschlechtert und ist mittlerweile unerträglich. Erwerbstätige Frauen haben mit dem Berufsverbot ihre Existenzgrundlage verloren, weiterführende Mädchenschulen wurden geschlossen, und die Verschleierung der Frauen ist nun wieder verpflichtend.
Der Protest der afghanischen Frauen unter dem Leitspruch „Brot, Arbeit Freiheit“ wurde von den Taliban mit Waffengewalt unterbunden.
Gegenüber patriarchalen islamistischen Systemen müssen sich alle Stimmen zur Einhaltung der Menschenrechte vor allem von Frauen vereinen.
Das Recht auf Menschenwürde und Selbstbestimmung kann weder von Religion oder Tradition noch von einer Staatsform außer Kraft gesetzt werden. Deshalb solidarisiert sich die KLFR mit den für ihre Grundrechte protestierenden Frauen in Afghanistan und im Iran.
Denn: Frauenrechte sind Menschenrechte und Menschenrechte sind unteilbar.